Das innere Kind lesen
Das Buch ist schwierig, weil es keinen Anfang gibt und das Ende ist ungewiss.
Kein Anfang:
Es war einmal ein Mädchen, das wußte nicht, ob es hier richtig war, es fühlte sich alles falsch an.
Es verlor seine Gefühle, es verlor seine Bestimmung und trudelte so durch die Welt. Es fing an zu träumen und verlor sich darin. Es gab die Träume auf und fand sich zurück. Das war schmerzhaft und
tat oft weh.
Es wünschte sich den alten Zustand zurück. Aber welches war der alte Zustand? Die Märchen, die es sich spann, die eigene Welt, in die es sich zurückzog?
Dann kam Gott zurück und sagte, du mußt deine eigene Gestalt zurückfinden, dann kannst du Eigenes gestalten.
Wenn du träumst, folgen die Schatten, weil die Träume flüchtig sind. Auch die Schatten sind flüchtig.
Nimm die Schmerzen nicht so ernst. Finde dich darin, um zu leben hier.
Mein linkes Auge schmerzte heute Nacht, sagte das Kind.
Das Auge schmerzt, sagte Gott, weil es tiefer sehen will. Halte nichts fest, ich beschütze dich.
Und das Ende ist ungewiss, fragte das Mädchen.
Das Ende, antwortete Gott, wenn es keinen Anfang gibt, gibt es auch kein Ende, halte nichts fest, nimm dich so wichtig, dass du hier leben kannst.
Das Mädchen verstand und hatte keine Fragen mehr.
Wo keine Fragen sind, gibt es auch keine Antworten.
Es war eine große Erleichterung, keine Fragen mehr zu haben und nicht mehr auf Antworten warten zu müssen.
So wurde es frei
Es wurde frei und lebte im inneren Universum und war im äußeren Universum Zuhause.
Stell dir vor
das Leben ist ein großes kosmisches Spiel
du kannst in eine andere Zeit einsteigen
dort spielen
alles ist zur gleichen Zeit da
für einen Moment
und du weißt
was jetzt wichtig ist zu tun
und zu lassen
auszuprobieren und endlich zu vergessen
und ob es einen Weg gibt
nicht noch einmal 2000 Jahre das zu tun
was du vielleicht schon 2000 Jahre lang gemacht hast
und wo du schon 2000 Jahre drin steckst
und manchmal ist es nur eine kurze Zeit
wo du die Chance hast, etwas zu durchbrechen
wenn du dich traust hinzugucken
was du tust und nicht tust
wie du lebst und ob du lebst
und tue es
Stell dir vor
das alles
soll es gewesen sein
soll es gewesen sein
ist es gewesen
na und
Angelika - eine Engelstation
Als ich ihren Namen schrieb, leuchtete ein Stern auf meinem Bildschirm. Ich bin sehr traurig, dass sie nicht mehr hier ist. Mir fallen unterschiedliche Situationen ein. Empfindungen, die während
jeder Sitzung wiederkehrten, während ich ihr auf dem Stuhl gegenüber saß oder auf der Liege mein Innenleben erforschte. Es war das Licht, das mich durch Angelikas unglaublicher Präsenz immer wieder
umfing, in dem ich mich dann aufgehoben und Zuhause fühlte, weil es mich an mein eigentliches Zuhause in der geistigen Welt erinnerte. Ist es das, was leuchtet, wenn sie mir nahe erscheint, wie
jetzt?
Nach meiner Wahrnehmung fanden unsere Begegnungen in den Sitzungen außerhalb der Zeit statt, bzw. sie durchbrachen die Zeit. Es war, als würde gleichzeitig mein Wesen angesprochen, das weiß, wo wir
herkommen und wo wir hingehen werden. Ich tauchte ein in eine fremde Welt, die mir doch sehr vertraut war.
Wenn ich mit unterschiedlichen Gefühlen zu ihr kam, hat sie mir immer geholfen, die Aussage dahinter zu finden. Sie war in der Hinsicht sehr gründlich und genau, und es fiel mir manchmal nicht
leicht, mich darauf einzulassen. Ich fühlte mich nie psychologisch eingeordnet oder bewertet. So fiel eine Menge Druck weg.
Es gab drei Abschnitte, in denen ich Angelika aufsuchte:
Vor zwanzig Jahren ging es um die meine Themen betreffenden Reinkarnationserfahrungen, die von ihr ziemlich straff geführt wurden. Hier überwog die intensive Bilderwelt, die manchmal bühnenreifen
inneren Erfahrungen.
Mitte der 90er Jahre spielte die Reflexion über meine Arbeit als Therapeutin, nach einem Berufswechsel, eine große Rolle und auch Angst vor den Menschen und um die Menschen in meinem Umfeld. Und
immer wieder gab es den beglückenden und mich haltenden Kontakt zu den Lichtwesen an meiner Seite durch Angelikas Begleitung.
Die letzte Phase mit ihr wurde eingeleitet durch lange Telefongespräche, weil sie aus gesundheitlichen Gründen noch nicht wieder arbeiten konnte. Unsere Begegnungen waren zart, flüchtig und doch sehr
intensiv und von Liebe getragen. Sie wirkte so durchscheinend und verletzlich. Es berührte mich sehr, Angelika, als du mir mitteiltest, dass du mich zur Begrüßung nicht körperlich berühren würdest,
weil du dich auf keinen Fall anstecken dürftest. Als ich dann ging, nach unserer letzten Sitzung im Januar dachte ich, mein Gott, wie krank sie ist, ich komme wieder, wenn es ihr besser geht.
Doch dann kam die Todesnachricht. Es leuchteten auf der Nachricht zwei Sterne, die mir mitteilten, dass sie sich nicht mehr einmischt, aber mich noch einmal grüßt und später hörte ich noch "pass auf
dich auf".
Ich bin noch einmal hingefahren, um das Haus und den Raum ein letztes Mal zu sehen. Hoffte ich, sie dort noch einmal zu treffen? Sie war nicht mehr da.
Immer nahm ich in all diesen Jahren die Lichtenergie dieses Platzes war, wenn ich mich irgendwo im Bereich Hamburg aufhielt und meine Aufmerksamkeit auf Angelika richtete. Es war immer ein
Staunen in mir, und es stellte sich die Frage, was ist es genau? Erst als ich im Mai dieses Jahres diese spezielle Energie nicht mehr wahrnahm, erhielt ich die Antwort, es war für mich eine
Engelstation auf Erden.
Nun ist Angelika nicht mehr hier. Wir können sie manchmal in den Sternen treffen. Als ich Sonnrtag an sie dachte, hörte ich ein Lied mit diesen Worten im Radio,"she is so far away",das könnte ein
Zeichen sein.
Und was könnte ihre Botsschaft sein? Kreiere das Universum nicht, folge dem Licht.
Was bleibt?
Was bleibt, ist das, was weiter wirkt in mir durch die spirituelle Arbeit mit ihr. Die Erinnerung, der Schmerz, die Dankbarkeit, dass sie da war, auch für mich.
Text veröffentlicht in "Petra Angelika Peick 1949- 2009"