Debonah Maren Petersen
Debonah Maren Petersen

Texte


Das innere Kind lesen

Das Buch ist schwierig, weil es keinen Anfang gibt und das Ende ist ungewiss.

Kein Anfang:
Es war einmal ein Mädchen, das wußte nicht, ob es hier richtig war, es fühlte sich alles falsch an.
Es verlor seine Gefühle, es verlor seine Bestimmung und trudelte so durch die Welt. Es fing an zu träumen und verlor sich darin. Es gab die Träume auf und fand sich zurück. Das war schmerzhaft und tat oft weh.
Es wünschte sich den alten Zustand zurück. Aber welches war der alte Zustand? Die Märchen, die es sich spann, die eigene Welt, in die es sich zurückzog?
Dann kam Gott zurück und sagte, du mußt deine eigene Gestalt zurückfinden, dann kannst du Eigenes gestalten.

Wenn du träumst, folgen die Schatten, weil die Träume flüchtig sind. Auch die Schatten sind flüchtig.
Nimm die Schmerzen nicht so ernst. Finde dich darin, um zu leben hier.
Mein linkes Auge schmerzte heute Nacht, sagte das Kind.
Das Auge schmerzt, sagte Gott, weil es tiefer sehen will. Halte nichts fest, ich beschütze dich.
Und das Ende ist ungewiss, fragte das Mädchen.
Das Ende, antwortete Gott, wenn es keinen Anfang gibt, gibt es auch kein Ende, halte nichts fest, nimm dich so wichtig, dass du hier leben kannst.
Das Mädchen verstand und hatte keine Fragen mehr.
Wo keine Fragen sind, gibt es auch keine Antworten.
Es war eine große Erleichterung, keine Fragen mehr zu haben und nicht mehr auf Antworten warten zu müssen.
So wurde es frei
Es wurde frei und lebte im inneren Universum und war im äußeren Universum Zuhause.

Stell dir vor 

das Leben ist ein großes kosmisches Spiel

du kannst in eine andere Zeit einsteigen

dort spielen

alles ist zur gleichen Zeit da

für einen Moment

und du weißt

was jetzt wichtig ist zu tun

und zu lassen

auszuprobieren und endlich zu vergessen

und ob es einen Weg gibt

nicht noch einmal 2000 Jahre das zu tun

was du vielleicht schon 2000 Jahre lang gemacht hast

und wo du schon 2000 Jahre drin steckst

und manchmal ist es nur eine kurze Zeit

wo du die Chance hast, etwas zu durchbrechen

wenn du dich traust hinzugucken

was du tust und nicht tust

wie du lebst und ob du lebst

und  tue es

Stell dir vor

das alles

soll es gewesen sein

soll es gewesen sein

ist es gewesen

na und

Angelika - eine Engelstation

Als ich ihren Namen schrieb, leuchtete ein Stern auf meinem Bildschirm. Ich bin sehr traurig, dass sie nicht mehr hier ist. Mir fallen unterschiedliche Situationen ein. Empfindungen, die während jeder Sitzung wiederkehrten, während ich ihr auf dem Stuhl gegenüber saß oder auf der Liege mein Innenleben erforschte. Es war das Licht, das mich durch Angelikas unglaublicher Präsenz immer wieder umfing, in dem ich mich dann aufgehoben und Zuhause fühlte, weil es mich an mein eigentliches Zuhause in der geistigen Welt erinnerte. Ist es das, was leuchtet, wenn sie mir nahe erscheint, wie jetzt?

Nach meiner Wahrnehmung fanden unsere Begegnungen in den Sitzungen außerhalb der Zeit statt, bzw. sie durchbrachen die Zeit. Es war, als würde gleichzeitig mein Wesen angesprochen, das weiß, wo wir herkommen und wo wir hingehen werden. Ich tauchte ein in eine fremde Welt, die mir doch sehr vertraut war.
Wenn ich mit unterschiedlichen Gefühlen zu ihr kam, hat sie mir immer geholfen, die Aussage dahinter zu finden. Sie war in der Hinsicht sehr gründlich und genau, und es fiel mir manchmal nicht leicht, mich darauf einzulassen. Ich fühlte mich nie psychologisch eingeordnet oder bewertet. So fiel eine Menge Druck weg.
Es gab drei Abschnitte, in denen ich Angelika aufsuchte:
Vor zwanzig Jahren ging es um die meine Themen betreffenden Reinkarnationserfahrungen, die von ihr ziemlich straff geführt wurden. Hier überwog die intensive Bilderwelt, die manchmal bühnenreifen inneren Erfahrungen.

Mitte der 90er Jahre spielte die Reflexion über meine Arbeit als Therapeutin, nach einem Berufswechsel, eine große Rolle und auch Angst vor den Menschen und um die Menschen in meinem Umfeld. Und immer wieder gab es den beglückenden und mich haltenden Kontakt zu den Lichtwesen an meiner Seite durch Angelikas Begleitung.
Die letzte Phase mit ihr wurde eingeleitet durch lange Telefongespräche, weil sie aus gesundheitlichen Gründen noch nicht wieder arbeiten konnte. Unsere Begegnungen waren zart, flüchtig und doch sehr intensiv und von Liebe getragen. Sie wirkte so durchscheinend und verletzlich. Es berührte mich sehr, Angelika, als du mir mitteiltest, dass du mich zur Begrüßung nicht körperlich berühren würdest, weil du dich auf keinen Fall anstecken dürftest. Als ich dann ging, nach unserer letzten Sitzung im Januar dachte ich, mein Gott, wie krank sie ist, ich komme wieder, wenn es ihr besser geht.
Doch dann kam die Todesnachricht. Es leuchteten auf der Nachricht zwei Sterne, die mir mitteilten, dass sie sich nicht mehr einmischt, aber mich noch einmal grüßt und später hörte ich noch "pass auf dich auf".

Ich bin noch einmal hingefahren, um das Haus und den Raum ein letztes Mal zu sehen. Hoffte ich, sie dort noch einmal zu treffen? Sie war nicht mehr da.
Immer nahm ich in all diesen Jahren die Lichtenergie dieses Platzes war, wenn ich mich irgendwo im Bereich Hamburg aufhielt und meine  Aufmerksamkeit auf Angelika richtete. Es war immer ein Staunen in mir, und es stellte sich die Frage, was ist es genau? Erst als ich im Mai dieses Jahres diese spezielle Energie nicht mehr wahrnahm, erhielt ich die Antwort, es war für mich eine Engelstation auf Erden.
Nun ist Angelika nicht mehr hier. Wir können sie manchmal in den Sternen treffen. Als ich Sonnrtag an sie dachte, hörte ich ein Lied mit diesen Worten im Radio,"she is so far away",das könnte ein Zeichen sein.
Und was könnte ihre Botsschaft sein? Kreiere das Universum nicht, folge dem Licht.

Was bleibt?
Was bleibt, ist das, was weiter wirkt in mir durch die spirituelle Arbeit mit ihr. Die Erinnerung, der Schmerz, die Dankbarkeit, dass sie da war, auch für mich.
  
  
Text veröffentlicht in "Petra Angelika Peick 1949- 2009"

 

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